Samstag, 12. August 2006

Schon abGEZockt?

Liebe GEZ,

eigentlich hab ich nur eine Frage: Warum soll ich für mein "neuartiges Rundfunkgerät", also meinen PC mit Internetanschluß, die Gebühr eines Fernsehers zahlen?

Schließlich kann ich mit meinen PC kein Vollprogramm der öffentlich-rechtlichen Sender empfangen. Gerade einmal einzelne Sendungen wie die Tagesthemen oder Regionalmagazine gibt es per Streaming. Warum kein Vollprogramm?

Inzwischen hat ja selbst die ARD eingesehen, dass man eigentlich nicht für etwas zur Kasse bitten kann, das man gar nicht anbietet. Aber auch beim Radio gibt es keine durchgängige Versorgung. Will ich zum Beispiel meinen Lieblingsradiosender Fritz tagsüber hören, bekomm ich fast ausschließlich die Meldung, die Kapazität des (proprietären) Streamingservers ist erschöpft.

Somit kann ich weder Radio noch Fernsehen wirklich per PC empfangen. Dafür rund 17 Euro zu verlangen, find ich recht dreist.

Ich verstehe ja, dass es da technische Probleme gibt. Aber diese sind heutzutage nicht unlösbar. Multicast umgeht z.B. die Beschränkungen der Bandbreite. Das würde die Kosten des Internetauftritts sogar effektiv senken. Man könnte auch auf offene Standards setzen, z.B. H.264/AVC über RTP senden. Das geht sogar ohne teure proprietäre Streaming-Anwendungen und bietet gute Qualität.

Aber das größere Problem sind wahrscheinlich die Content-Besitzer. Die Gebiete, in denen die öffentlich-rechtlichen Sender zu empfangen sind, sind regional eingeschränkt. Es lässt sich die Zahl der potentiellen Empfänger berechnen und damit Lizenzkosten für die Ausstrahlung dimensionieren. Strahlt man nun im Internet weltweit aus, könnte ja praktisch jeder das Programm sehen. Bei über 6 Milliarden potentiellen Zuschauern dürften die Lizenzkosten im aktuellen Geschäftsmodell astronomisch hoch sein.

Wie lässt sich das nun begrenzen? Grundverschlüsselung? Möglich. Aber würde das nicht bedeuten, dass nur noch derjenige, der einen Schlüssel besitzt, auch in der Lage ist, das Programm zu sehen? Somit würde der allgemeine Einzugsanspruch auf das Gerät verfallen und man sich plötzlich in einer Wettbewerbssituation befinden. Denn schliesslich kauft nur derjenige einen Schlüssel, der das Programm auch nutzt. Das bisherige Geschäftsmodell der GEZ wäre zerstört.

Möglicherweise würde das tatsächlich auch den unabhängigen Informationsauftrag der öffentlich-rechtlichen Programme gefährden. Denn der Kampf um Popularität ist nicht unbedingt gleich dem Kampf um freie Berichterstattung.

Ich glaube, hier ist ein grundsätzliches Überdenken der Geschäftsmodelle gefragt, anstatt im puren Aktionismus eine Gebühr zu erheben, deren Sinn niemand versteht. Ich weiß, dass das nicht einfach ist, aber ich bin mir sicher, dass es kein unlösbares Problem ist.

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Ich: Ich bin nicht an Telefonwerbung interessiert
Anrufer: Wir werben ja auch nicht für Telefone. Bei welchem Telefonanbieter sind sie eigentlich?....

Argh....

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