War auch vor dem Reichstagsgebäude, allerdings erst nach 20:30h. Dafür durfte ich beim Elefantenpalaver einen beängstigend entrückten Nochkanzler erleben, der im Angesicht des verwundeten Merkeltieres in einen alphamännischen Blutrausch zu verfallen schien und mir dabei etwas unheimlich wurde.
Offenbar hat der sog. "Genosse der Bosse" die alte Nick Leeson Börsenregel ausgegraben, mit der letzterer seinerzeit die Barings Bank im Alleingang ruinierte: When in trouble double! Ich hoffe, der Altkanzler hat ein Einsehen und kann sich von seinem Schreibtisch im Kanzleramt trennen, an den er sich, wie Stefan Raab erfuhr, gerade angekettet haben soll.
Dass seine SPD-Genossen plötzlich, in neuer Liebe zu ihm (oder wohl eher zur Macht) entflammt sind und gleichgeschaltet das Lied vom Wahlsieg und der "Größten Partei" anstimmen, macht mich besorgt. Wurden sie durch Außerirdische ausgetauscht?
Ansonsten scheint mir das Wort "Schwampel" bei aller verlockenden Exotik von Jamaica noch viel schöner. Was auch immer aus der Situation wird, die Lage insgesamt ein einziges Schlawampel. Der Tanz auf dem Vulkan geht weiter und die Realitätsverklärung erreicht ungeahnte Höhen.
Ein Passant meinte auf die Frage, warum Merkel scheiterte, das Schauspielern hätte gegen die Sachlichkeit gewonnen. Da musste ich doch an den kürzlich gestreiften Nietzsche denken:
"Aber was ich fürchte, was man heute schon mit Händen greift, falls man Lust hätte, darnach zu greifen, wir modernen Menschen sind ganz schon auf dem gleichen Wege; und jedes Mal, wenn der Mensch anfängt zu entdecken, inwiefern er eine Rolle spielt und inwieweit er Schauspieler sein kann, wird er Schauspieler... Damit kommt dann eine neue Flora und Fauna von Menschen herauf, die in festeren, beschränkteren Zeitaltern nicht wachsen können - oder "unten" gelassen werden, unter dem Banne und Verdachte der Ehrlosigkeit -, es kommen damit jedes Mal die interessantesten und tollsten Zeitalter der Geschichte herauf, in denen die "Schauspieler", alle Arten Schauspieler, die eigentlichen Herren sind. Eben dadurch wird eine andre Gattung Mensch immer tiefer benachtheiligt, endlich unmöglich gemacht, vor Allem die grossen "Baumeister"; jetzt erlahmt die bauende Kraft; der Muth, auf lange Fernen hin Pläne zu machen, wird entmuthigt; die organisatorischen Genies fangen an zu fehlen: - wer wagt es nunmehr noch, Werke zu unternehmen...?" (http://gutenberg.spiegel.de/nietzsch/wissensc/wissen06.htm Abschnitt 356)
Aber die Worte entstammen wahrscheinlich einem Mund, für den die Ohren des Angstweltmeisters (lt. SPIEGEL Online Tenor der britischen Presse) nicht bestimmt sind...
Schlawampel
Offenbar hat der sog. "Genosse der Bosse" die alte Nick Leeson Börsenregel ausgegraben, mit der letzterer seinerzeit die Barings Bank im Alleingang ruinierte: When in trouble double! Ich hoffe, der Altkanzler hat ein Einsehen und kann sich von seinem Schreibtisch im Kanzleramt trennen, an den er sich, wie Stefan Raab erfuhr, gerade angekettet haben soll.
Dass seine SPD-Genossen plötzlich, in neuer Liebe zu ihm (oder wohl eher zur Macht) entflammt sind und gleichgeschaltet das Lied vom Wahlsieg und der "Größten Partei" anstimmen, macht mich besorgt. Wurden sie durch Außerirdische ausgetauscht?
Ansonsten scheint mir das Wort "Schwampel" bei aller verlockenden Exotik von Jamaica noch viel schöner. Was auch immer aus der Situation wird, die Lage insgesamt ein einziges Schlawampel. Der Tanz auf dem Vulkan geht weiter und die Realitätsverklärung erreicht ungeahnte Höhen.
Ein Passant meinte auf die Frage, warum Merkel scheiterte, das Schauspielern hätte gegen die Sachlichkeit gewonnen. Da musste ich doch an den kürzlich gestreiften Nietzsche denken:
"Aber was ich fürchte, was man heute schon mit Händen greift, falls man Lust hätte, darnach zu greifen, wir modernen Menschen sind ganz schon auf dem gleichen Wege; und jedes Mal, wenn der Mensch anfängt zu entdecken, inwiefern er eine Rolle spielt und inwieweit er Schauspieler sein kann, wird er Schauspieler... Damit kommt dann eine neue Flora und Fauna von Menschen herauf, die in festeren, beschränkteren Zeitaltern nicht wachsen können - oder "unten" gelassen werden, unter dem Banne und Verdachte der Ehrlosigkeit -, es kommen damit jedes Mal die interessantesten und tollsten Zeitalter der Geschichte herauf, in denen die "Schauspieler", alle Arten Schauspieler, die eigentlichen Herren sind. Eben dadurch wird eine andre Gattung Mensch immer tiefer benachtheiligt, endlich unmöglich gemacht, vor Allem die grossen "Baumeister"; jetzt erlahmt die bauende Kraft; der Muth, auf lange Fernen hin Pläne zu machen, wird entmuthigt; die organisatorischen Genies fangen an zu fehlen: - wer wagt es nunmehr noch, Werke zu unternehmen...?" (http://gutenberg.spiegel.de/nietzsch/wissensc/wissen06.htm Abschnitt 356)
Aber die Worte entstammen wahrscheinlich einem Mund, für den die Ohren des Angstweltmeisters (lt. SPIEGEL Online Tenor der britischen Presse) nicht bestimmt sind...